01.10.2010

Das Gefühl der Traurigkeit

Es ist nicht das Allein-Sein. Das Gefühl der Traurigkeit entsteht eher durch die Einsamkeit.
Nicht verstanden zu werden, keine Reflektionsmaterie für den einsamen Geist.
Sie bezeichnen mich. Doch alleine dieses Wort bezeichnen weckt Wut, Ärger, Zorn. Ich frage mich, was hinter dieser negativen Empfindung steckt.
Ein Gedanke spricht es laut aus. Es ist das Passive, dieses Hilflose des Vorganges. Du kannst dich einfach nicht dagegen wehren. Gegen das Kainszeichen.
Gegen die Stigmatisierung. Ich sehe nach, was dieses Wort eigentlich bedeutet, verfolge die Wortstämme, gehe jeden einzelnen Ast hinterher.
BRANDMARKUNG. Meine Wut schlägt mit lodernden Flammen über mir zusammen. Dieses Brennen solltet ihr einmal spüren.
Und dann die Erleichterung durch die Kühle des Hasses. Eiskalt. Jedes Gefühl erstarrt in dieser Umgebung.

Die Anderen nennen mich einen Psychopathen. Na und? Es gibt mehr davon als sich die meisten träumen lassen. Und doch gibt es wenige Psychopathen, die in einem grandiosen Akt der Selbsterkenntnis, dies für sich feststellen. Die wenigsten wissen es. Oder leugnen es. Wollen damit nichts zu tun haben. Lehnen es ab.
Trotzdem kann man sie an ihren Spuren erkennen. Natürlich muss man genau hinsehen. Muss Cleverness oder Smartheit rausfiltern. Muss sehen, was sie anrichten. Muss die Resultate ihrer Taten bewerten.
Psychopathenfaktor: hoch. Acht Fragen eines Testes - davon fünf mit Ja beantwortet und bei den letzten drei Fragen wahrscheinlich schon geschummelt.
Typische Verhaltensweise für einen Psychopathen, sagt mein Therapeut. Ja, ich leiste mir einen Therapeuten, manchmal auch eine Therapeutin, wenn mir nach weiblicher Gesellschaft zumute ist. Finde ich spannend, beruhigt meine Nerven durch die subjektiven Reflektionen eines Ausstehenden.
Ich lehne mich zurück und überlege. Ich sollte das Problem analytisch angehen, also wie war das gewesen? Bevor ich mich hinsetze, war ich voller Ideen und Ahnungen gewesen.
Sicherlich denkt sich der die ein oder andere, sag mal isst der nie, oder schläft der nie, hat er keinen Sex, muss er nicht mal wo hin. Ist er eigentlich ein Mensch, oder ist er eine Maschine?
Natürlich bin ich ein Mensch, ok, ich gebe es zu, ich bin ein Cyborg. Ja, manche meiner biologischen Teile funktionieren nicht mehr so wie in früheren Jahren und so habe ich sie ausgetauscht gegen künstliche. Ist für mich vollkommen in Ordnung, weil funktioniert nicht, weg damit, Ersatz her, funktioniert, alles ist ok.

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